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Endstufe 303
Wie
schon die beiden anderen Geräte dieser Serie, so besitzt auch die Endstufe
303 ein unverwechselbares Aussehen. Ob der recht nüchterne Anblick allerdings
zu dem originellen Design von Vorstufe und Tuner passt, kann man durchaus
kontrovers diskutieren. Als erste QUAD-Transistorendstufe läutete Sie gewissermassen
das "Kühlkörper-Design" ein, das bis zur 77er Anlage beibehalten werden sollte:
303, 405, 405-2, 306 und auch die 606 sehen gleichermassen nüchtern und unspektakulär
aus, erst bei der 77er Serie gibt es wieder eine Endstufe, die sich harmonisch
in das Design der Quellgeräte einfügt. Die 303 besitzt für damalige Verstärkerdesigns
eine relativ gute Stabilität; die Leistung von 45 Watt an 8 Ohm reicht aus,
um auch heutzutage die meisten modernen Lautsprecher anzutreiben.
Eine schaltungstechnische Innovation war das "Triples Output Design", das
in einem Artikel aus "Wireless World" 4/1968 genauer beschrieben ist. Ungewöhnlich
ist weiterhin, dass die einzige Betriebsspannung des Gerätes durch eine Längsstabilisierung
geregelt wird (also auch die Spannung für die Endtransistoren!). Da im Gerät
nur eine (asymmetrische) Spannung zur Verfügung steht, müssen am Lautsprecherausgang
grosse Koppelelkos eingesetzt werden.
Nach der Meinung vieler Besitzer des Gerätes, kommt diese Endstufe klanglich
der Röhrenendstufe noch recht nahe. In den 70er Jahren für Klang und Zuverlässigkeit
sehr berühmt, kamen viele dieser Endstufen auch in professionellen Feldern
zum Einsatz (so z.B bei der BBC und in mehreren kommerziellen Tonstudios;
beispielsweise auch bei einigen Pink-Floyd -Aufnahmesessions als bewusst
gewählte Abhörendstufe).
Im Verlauf der Fertigung kamen verschiedene Netzanschlüsse zum Einsatz -
die "jüngeren" 303 besitzen in der Regel einen Kaltgeräteanschluß, die älteren
den 3-poligen, runden Stecker. Die Endstufen sind erfahrungsgemäß im Lauf
der Jahre problemlos gelaufen, so daß sich nunmehr einige alterungsanfällige
Bauteile melden; so z.B. sollten im Zuge einer Restaurierung sämtliche Einstellpotentiometer
ersetzt (wichtig: Neuabgleich erforderlich) und alle Elkos erneuert werden.
Häufig fangen auch die grossen Sieb-/Auskoppelelkos an, auszugasen, dies
erkennt man an einer Blasenbildung in der Gegend der Lötanschlüsse: Allerhöchste
Zeit, diese Dinger zu erneuern! Achten Sie darauf, unbedingt wieder 100-V-Typen
einzusetzen. Alle anderen Bauteile der 303 sind i.d.R. nicht von Alterungserscheinungen
betroffen.
Etwa 94.000 Exemplare dieser Endstufe verliessen zwischen 1967 und 1985 das Werk in Huntingdon.
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