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Vorverstärker 22
Der
kompakte, graue Vorverstärker erhält in dieser Anlage seine Betriebsspannung
aus der Endstufe bzw. den Endstufen; weswegen seine alleinige Verwendung
ohne weiteres nicht möglich ist - die Endstufen hingegen können grundsätzlich
auch an anderen Vorverstärkern betrieben werden. Dem Vorverstärker - als
Steuerzentrale der Anlage - obliegt allerdings auch die gemeinsame Ein-/Ausschaltung
aller Komponenten.
Mit den steckbaren Phonoadaptern, die eine Anpassung an unterschiedliche
Ausgangsspannungen des Tonabnehmers ermöglichten, besaß der Vorverstärker
bereits damals eine herausragende Flexibilität. Wenn Sie heute einen gebrauchten
Vorverstärker erstehen und den Phono- (natürlich MM-) Eingang nutzen möchten,
sollten Sie deshalb unbedingt auf das Vorhandensein dieser kleinen, metallischen
Zylinder mit einem runden Stecksockel achten. Die Typen "A" und "B" gewährleisten
einen unproblematischen Anschluß an die heute gängigen Tonabnehmersysteme.
Darüberhinaus kann man durch Kombination verschiedener Tasten auf der Front
auch noch verschiedene Entzerrungskennlinien wählen - der RIAA-Standard setzte
sich erst gegen Ende der 50er Jahre durch und viele Musikliebhaber besaßen
seinerzeit auch noch Schellackplatten u.a..
Der Tape-Eingang besitzt ebenfalls eine wählbare Empfindlichkeit
via Steckadapter; der "N"-Adapter kommt den heutigen Hochpegelquellen
am nächsten, erweist sich aber häufig als noch zu empfindlich
- wenn Sie an den Tape-Eingang, wie heute häufig gewünscht,
einen CD-Spieler anschließen möchten, sollte das Geräte
intern mit einem Spannungsteiler auf die entsprechende Empfindlichkeit
angepasst werden. Andere Adapter für den Tape-Eingang tragen die
Bezeichnung "H", sind wesentlich empfindlicher und in der Entzerrung
teilweise den CCIR-/NAB - Kurven angepasst.
Weiterhin verfügt der Vorverstärker über 2 Radioeingänge - davon einer in
Stereo - ; die Stromversorung der Tuner erfolgt ebenfalls vom Endverstärker
aus via Vorverstärker über die farbigen 5-poligen Buchsen neben den Signaleingangsbuchsen.
Schwachpunkte des Vorverstärkers sind sicherlich die mechanische Umschaltung
(Signalverschlechterung bzw. -aussetzer durch Korrosion), der lausige Gleichlauf
(gemessen an heutigen Standards) des Lautstärkereglers, sowie auch ein recht
bescheidener Signal-/Rauschabstand. Korrosion der Röhrensockel, sowie ausgetrocknete
Elektrolytkondensatoren im Signalweg sind ebenfalls oft Grund für schlechte
Performance oder Totalausfall. Diese - im übrigen meist recht leicht zu behebenden
- technischen Schwachpunkte sollen allerdings nicht darüber wegtäuschen,
dass solch eine Anlage einfach toll Musik machen kann!
Die Klangregelung war bei diesem Vorverstärker bereits halb-parametrisch
ausgelegt (für damalige Verhältnisse revolutionär!) und besaß neben Bass-
und Höhenregler einen weiteren Regler zur Mitten-/Höhendämpfung mit variablem
Einsatzpunkt. Diese spezielle Klangregelung sollte zum Markenzeichen aller
folgenden Quad-Vorverstärker werden.
Für den Anschluss der Quellgeräte sind Cinchbuchsen vorgesehen; der Anschluss
der Endstufen und die Stromversorgung des Tuners erfolgt über mehrpolige,
spezielle Steckverbinder.
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