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Vorverstärker QUAD 77
Gegenüber dem doch recht puristischen Vollverstärker bietet der
Vorverstärker aus dieser Serie sowohl eine umfangreichere Ausstattung,
als auch einen grösseren Bedienungskomfort.
Dieses, ebenfalls in den beiden Finish`s der 77er Serie - nextel und carbon
- produzierte Gerät ist bezüglich der "QUADLINK"-Hierarchie ein
"Master"-Gerät. Der Vorverstärker dient also als Steuerzentrale
für die komplette Anlage; auf der Quellseite (CD,Tuner, etc.) können
sowohl "konventionelle" Geräte via Cinch-Verbindung, als auch QUADLINK-Geräte
über die Busverbindung angeschlossen werden. Analog dazu kann auf zweierlei
Art und Weise Kontakt mit der/den Endstufe(n) aufgenommen werden: Mit Endstufen
aus der 77er Serie über den "AMPBUS"-Anschluss, welcher mechanisch dem
QUADLINK-Verbindungssystem entspricht, oder aber herkömmlich via Cinchbuchsen,
falls z.B. eine 306 oder eine 606 angeschlossen werden soll. Als Mastergerät
übernimmt der Vorverstärker auch die komplette Kommunikation mit
der Systemfernbedienung, auch diejenige für die ggf. angeschlossenen
"Slave"-Geräte.
Optisch unterscheidet sich das Gerät zunächst kaum vom Vollverstärker:
Auf der Front finden sich lediglich 7 Bedienungstasten und ein kleines Display.
Wie schon beim Vollverstärker, so sind auch hier einige der Tasten multifunktional;
auch hier erschliessen sich einige - teils massgebliche - Bedienungsdetails
erst bei Verwendung der Fernbedienung.
Das Gerät verfügt über 3 Hochpegeleingänge AUX 1-3, einen
Tapeein-/ausgang, und --- einen Phonoeingang! Dieser lässt sich sogar
in jeweils 3 Stufen an verschiedene MM- oder aber auch MC-Systeme anpassen
(diese Anpassung ist allerdings NUR mit der Fernbedienung möglich).
Wie auch schon beim Vollverstärker, so können auch die Hochpegeleingänge
jeweils separat in der Empfindlichkeit verändert werden, wieder nur
- Sie ahnen es - über die Systemfernbedienung. Die Eingänge werden
am Gerät übrigens dadurch angewählt, dass man die AUX-Taste
ggf. mehrmals drückt - das Gerät schaltet dann im Rhythmus AUX
1-2-3-1..usw. die Eingänge durch. Lautstärke-und Balanceregelung
wurden ebenfalls vom Vollverstärker übernommen, auch hier tut der
CRYSTAL-Chip CS 3310 seinen Dienst, der eine Lautstärkeeinstellung in
32 Stufen gewährleistet. Ansonsten wurde bei den signalführenden
Bauteilen nicht gespart, neben einer Unmenge CMOS-IC`s für die Schaltvorgänge
kommen fast ausschliesslich rauscharme Operationsverstärker von Burr-Brown
und Linear Technologies zum Einsatz.
Ein weiterer entscheidender Unterschied zum Vollverstärker: Der Vorverstärker
hat eine Klangregelsektion (richtig: auch diese ist nur mit der Fernbedienung
zugänglich!), diese ist in bewährter QUAD-Tradition mit einer in
verschiedenen Stufen arbeitenden "Klangwippe" ("TILT"), einer Bassanhebung/-absenkung,
sowie einen in 2 Stufen schaltbaren Höhenfilter ausgeführt. Nähere
Details zur Funktionsweise, sowie zur Philosophie dieser ungewöhnlichen
Klangregelung finden Sie in den Beschreibungen zur Vorstufe "44" bzw. "34".
Erwähnung verdient an letzter Stelle noch der sogenannte "AMPBUS"-Anschluss:
Mechanisch handelt es sich - wie bereits an anderer Stelle erwähnt-
um die gleiche Steckverbindung wie beim "QUADLINK"-Bus. Verwechslungen oder
Fehlanschlüsse sind durch die unterschiedliche Ausführung der Steckverbindung
am Vorverstärker - "männlich" für den QUADLINK-Bus, "weiblich"
für den AMPBUS weitestgehend ausgeschlossen. Obwohl mechanisch identisch,
werden über die "AMPBUS"-Verbindung doch signifikant andere Signale
übertragen als über QUADLINK - so gibt es beispielsweise keine
Datensignale (ausser einer Steuer - (gleich) - spannung, die die Endstufe(n)
von "standby" auf "ein" schaltet), und natürlich werden auch keine Betriebsspannungen
zur Verfügung gestellt, wie das z.B. bei QUADLINK für die Slave-Geräte
erforderlich ist. Die Übertragung der Audiosignale erfolgt bei beiden
Bussystemen löblicherweise symmetrisch - d.h. es sind relativ grosse
Kabellängen ohne Verluste möglich, und das Nebeneinander von Steuer-
und Audiosignalen in einer Leitung stellt theoretisch kein Problem dar. Wie
beim QUADLINK-System, so gestattet auch der AMPBUS das Kaskadieren angeschlossener
Geräte: So können "hintereinander" verschiedene Endstufen angeschlossen
werden, um z.B. ein Bi-Amping-System aufzubauen. Leider sind diese Endstufen
nicht separat von der Stereo-Vorstufe aus ansprechbar - die Architektur AMPBUS
unterstützt eine solche Option nicht - so dass eine unterschiedliche
Lautstärkeregelung z.B. für verschiedene Räume nicht durchführbar
ist. Für Mehrkanalanwendungen sah man allerdings vor, dass der AMPBUS
bis zu 6 symmetrische Signale führen kann - allerdings kam nie ein Surrounddecoder
für diese Serie auf den Markt.
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