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Endstufe 50EWenngleich
auch Peter Walker schon in der "Röhren-Ära" Geräte für
den professionellen Gebrauch herstellte - die BBC war lange Zeit Stammkunde
bei der "Acoustical Mfg. Co" - so ist doch wenig darüber bekannt, ob
seinerzeit schon Geräte EXPLIZIT für den professionellen Bereich
gefertigt wurden (von Individualanfertigungen einmal abgesehen). Sicherlich
spielt eine Rolle, dass in dieser Ära - den 50er und 60er Jahren - die
Technik für "anspruchsvolle Musikproduktion" und "anspruchsvolle Musikreproduktion"
wesentlich enger auf dem kleinen, überschaubaren Markt zusammenhing,
als das beispielsweise heute der Fall ist.
Das erste Studiogerät, welches in den 70er Jahren in grösseren
Stückzahlen serienmässig hergestellt wurde, ist daher eine Transistorendstufe:
Die QUAD 50E. Dieses Gerät war für Beschallungsaufgaben (damals
existierte noch der Begriff "ELA"...) und Studioaufgaben gleichermassen geeignet.
Äusserlich gleicht die Endstufe auf den ersten Blick der 303, bis auf
das ähnliche Gehäuse haben die Geräte jedoch kaum Gemeinsamkeiten:
Die 50E ist eine Mono-Endstufe mit transformatorgekoppeltem Ausgang. Ein-
und Ausgangssignale werden über mehrpolige Steckerleisten angeschlossen.
In Bezug auf den Eingang gibt es die Möglichkeit, das Gerät symmetrisch
oder unsymmetrisch anzusteuern; in der Serienausstattung ist lediglich der
unsymmetrische Eingang aktiv und das NF-Signal wird an Pin 1 und 3 (Masse)
angeschlossen. Der als Zubehör erhältliche Symmetriertrafo wurde
fest eingebaut, das Eingangssignal wird dann an den Pins 2, 4(Masse) und
6 eingespeist (studiogerechte 600 Ohm Eingangsimpedanz). Unabhängig
von der Anschlussart ist der Eingangspegel mit einem Trimmpotentiometer durch
eine kleine Öffnung am Bedienpanel einstellbar. Über die Eingangsbuchse
stellt die 50E eine Hilfsspannung zum Versorgen beliebiger externer Geräte
bereit; diese Spannung wird an Pin 5 abgegriffen und liefert etwa 35-40 V
bei einem maximalen Strom von 100mA.
Die 19-polige Steckerleiste für das Ausgangssignal verbindet die gesamt
8 Sekundärabgriffe des Ausgangstransformators mit den Lautsprechern.
Es sind 6 verschiedene Anpassungen möglich; sowohl eine niederohmige
(Ausgangsimpedanz 5,8 Ohm) als auch verschiedene hochohmige Anschlussvarianten
(70V; 100 V) sind vorgesehen.
Je nach Ausgangsbeschaltung hat das Gerät eine Leistung von etwa 50
W. In der Schaltungstopologie der Endstufe der 303 nicht unähnlich,
kam hier die Besonderheit der längsgeregelten Betriebsspannung wie in
der 303 nicht zum Einsatz.
Die Endstufe ist heute ein begehrtes Sammlerobjekt. Von 1966 bis 1983 wurden gesamt 12.000 dieser Geräte hergestellt.
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